Montag, 3. Oktober 2011

Vorwort:

Herzlich Willkommen auf unserem Blog!
Zuerst möchten wir uns kurz vorstellen.
Wir heißen Marlen und Severine und reiten seit einigen Jahren Western. Unsere Pferde heißen Shaunee ( Marlens polnisches Reitpony, 4 Jahre alt ) und Ina ( Severines 21-jährige Haflingerstute). Außerdem gehört jetzt die 7-jährige Paint-Stute Smartie zu uns dazu.
Hier in unserem Blog wollen wir euch das Westernreiten etwas näher bringen.
Vorher möchten wir aber noch etwas klarstellen: Wer glaubt, es reicht einen Westernsattel aufs Pferd zu legen und – Schwupps – reitet man Western, der hat sich getäuscht!
Beim Westernreiten kommt es nicht auf die richtige Ausrüstung oder das richtige Pferd an! Wem es gefällt, der kann auch im Bademantel Westernreiten.
 Der Umgang mit dem Pferd sollte auch nicht immer so aussehen, wie das, was die Cowboys in den Filmen machen!
Nein, beim Westernreiten geht es darum, dass das Pferd gerne mitarbeitet, das Pferd und Reiter Spaß haben, um eine feine Hilfengebung und darum, das dem Pferd nicht unnötig im Maul herumgerissen wird. Wir haben wirklich nichts gegen Englischreiter, aber einige glauben (aber zum Glück nicht alle!), man müsse das Pferd in die Versammlung zwingen indem man einfach an den Zügeln reißt. Da stellt sich uns die Frage: Wie kann ein Pferd, dessen Zügel so kurz sind, dass es den Kopf kaum bewegen kann, entspannt gehen, geschweige denn Spaß an der Arbeit haben???
Außerdem haben wir versucht, unsere Übungen in eine sinnvolle Ordnung zu bringen.
Na, Interesse geweckt??? Wir wünschen euch viel Spaß und falls ihr irgendwelche Fragen, Wünsche oder Anregungen habt, meldet euch! Wir freuen uns auch sehr über Kommentare!

Grundidee Westernreiten:

Das Pferd soll entspannt aber versammelt und ruhig am losen Zügel gehen. Das Ziel eines Westernreiters ist es, so wenig Zügel wie möglich zu verwenden. Um das zu schaffen ist aber sehr viel Zügel notwendig! Das klingt zwar bekloppt, ist aber wahr.

Westernpferde:

Die typischen Westernpferde sind Rassen wie Quarter Horses, Paints und Appaloosas. Diese Pferde haben in der Regel kurze Rücken, sind nicht sehr groß und sehr wendig. Das heißt aber nicht, dass man nur mit einem der genannten Rassen Western reiten kann. Eigentlich geht das mit allen Pferden. Dem einen liegt eben Reining besser, das andere hat spaß am Trail. Auch wir reiten keine klassischen Westernpferde und trotzdem haben sowohl wir als auch die Pferde viel Spaß an der Arbeit.

Ausrüstung:

Natürlich kann man auch mit anderer Ausrüstung Westernreiten. Aber zur richtigen Ausrüstung gehören ein Westensattel, ein Pad und eine Westerntrense. Bis man alle Hilfen perfekt kann, sollte man ein Snaffle Bit (Wassertrense) verwenden. Erst wenn man wirklich sicher ist und auch der Reitlehrer das Okay gibt, kann man auf ein Bit umsteigen. Sporen sollte auch nur ein geübter Reiter tragen, dessen Beine nicht hin- und her schwanken. Nichts gegen Haflinger, aber bei ihnen sind Sporen (aber keine scharfen!!!) wirklich sehr hilfreich! Außerdem sind, besonders bei Pferden die sich leicht auf die Vorderfüße stehen, Gamaschen von Vorteil. Wer zum Beispiel Reining machen will, sollte sein Pferd hinten beschlagen lassen. Ohne Reining-Eisen sind Sliding Stops nicht möglich! Auch wenn viele Westernreiter ohne Helm reiten, sollte man sich doch im Klaren darüber sein, dass selbst mit dem liebsten, am besten Ausgebildeten Pferd und dem besten Reiter mal etwas passieren kann! Wer aber auch noch Anfänger ist, oder ein junges Pferd hat sollte auf jeden fall einen Helm tragen!

Reiten:

Grundlegendes:

Bis man alle Hilfen und Manöver wirklich beherrscht, sollte man mit beiden Händen reiten. Umso weiter man die Zügel auseinander hält, desto leichter fällt es dem Pferd, zu erkennen, was der Reiter von ihm will. Im Laufe des Trainings kann man die Zügel dann immer weiter zusammennehmen. Und dann kann man auch einhändig Reiten.
Jede Zügelhilfe wird begleitet von einer Schenkelhilfe! Schließlich wollen wir die Zügel später ja kaum noch benutzen. Erst kommen die Schenkel, dann die Zügel.
Wir reiten mit Schenkel-, Zügel-, Gewichts- und Stimmhilfen. Jeder kann für sich selber überlegen, was er sagt, bzw. was für Geräusche er macht.
Wir verwenden zum Beispiel, wie viele Westenreiter, „Woah“ fürs Anhalten. Man kann aber eigentlich jedes beliebige Wort verwenden, zum Beispiel Pizza. Aber da die Amerikaner auch "Woah" sagen und Pferde, die aus den USA importiert sind, es so gewohnt sind, haben wir uns dieses Wort angeeignet.
Um das Pferd anzutreiben, schnalzen wir, zum Galoppieren gibt’s ein Küsschen. Und zum Tempo verringern sagen wir „Schhhh Easy!“

Rückwärtsrichten:

Jungen Pferden wir oft als erstes beigebracht, Rückwärts zu gehen. Das ist deshalb so wichtig, weil jedes Pferd von klein auf nach vorne laufen kann aber nur die wenigsten richtig rückwärts laufen können.
Dazu muss man sein Gewicht nach hinten verlagern, die Beine leicht nach vorne und Absätze tief nehmen. Die Hände werden angehoben. Der Rücken sollte leicht bucklig sein. Nun wird einfach langsam Druck mit dem
Zügeln aufgebaut und immer mehr verstärkt bis das Pferd einen Schritt rückwärts macht. Sofort leicht mit den Zügeln nachgeben. Zusätzlich kann man noch „Woah“ sagen. Beim nächsten Schritt wird das ganze Spiel wiederholt. Nicht zu viel vom Pferd verlangen! Anfangs sind zwei, drei Schritte gut. Später kann man nur nach jedem zweiten Schritt nachgeben. Irgendwann kann man die Zügel nur noch annehmen und das Pferd geht Rückwärts bis der Druck nachlässt. Anfangs darf das Pferd ruhig sehr langsam gehen. Das Tempo erreicht man später indem man mit den Schenkeln treibt.

Anhalten.

Um ein Westenpferd anzuhalten nimmt der Reiter genau die gleiche Haltung ein wie beim Rückwärtsrichten. Das Pferd wird anfangs nur aus dem Schritt angehalten. Es hat gelernt auf „Woah“ und den entsprechenden Hilfen Rückwärtszugehen. Und wie kommt man von der Vorwärts- in die Rückwärtsbewegung? Durch das Anhalten!

Anreiten:

Um vom Stand in den Schritt zu kommen verlagert man sein Gewicht nach vorne und hebt die Hände an. Dazu noch ein Schnalzer. Anfangs kann man auch noch leichte Schenkelhilfen geben.

Vorwärts abwärts:


Ein Westernpferd sollte seinen Kopf immer nach unten haben. Dabei hat der Nacken oder die Ohren die gleiche Höhe wie der Widerrist. Um das zu Üben fängt man am besten vom Boden aus an. Man stellt sich neben sein Pferd und nimmt die Zügel in die Hand wie beim Reiten. Nun zupft man einfach leicht an den Zügeln. Das Pferd wird sich jetzt überlegen, was man von ihm will. Wenn es nach vorne oder hinten versucht auszuweichen darf man nicht mit dem Zupfen aufhören! Einfach neben dem Pferd herlaufen. Sobald es den Kopf auch nur ansatzweise senkt, sofort locker lassen und loben!
Als nächstes kann man das Selbe vom Sattel aus üben. Zu dem Spielen an den Zügeln baut man jetzt auch noch Druck mit den Schenkeln auf. Wichtig: Erst die Beine, dann die Zügel! Wenn es im Stand gut klappt geht man in den Schritt über. Danach in den Jog und erst sehr viel Später, wenn das Pferd den Kopf im Schritt und Trab schön unten lässt, kann man mit dem Galopp anfangen.

Kurven:

Kurven reiten. Das hört sich einfach an. Aber wer glaubt, man muss einfach am inneren Zügel ziehen und mit dem äußeren Bein treiben, der hat sich getäuscht! Als erstes überlegt man: Wie muss das Pferd in der Kurve gestellt, bzw. gebogen sein? Eigentlich klar: nach innen. Der Körper des Pferdes soll die gleiche Biegung haben wie die Kurve. Wenn man mit dem äußeren Bein treibt, biegt sich das Pferd aber nach außen!
Also: Wir legen den inneren Schenkel ans Pferd wodurch es sich nach innen biegt. Danach wird der innere Zügel angenommen, wodurch das Pferd gestellt wird, und der äußere Zügel wird nach außen geführt.

Übung: Kleeblatt

Bei dieser Übung geht es darum, das Pferd richtig für die Kurve zu stellen und wieder gerade zu richten.
Man stellt sich vier Hütchen im Abstand von je etwa zwei bis drei Pferdelängen in einem Rechteck auf. Man reitet um ein Hütchen herum. Wichtig: Pferd nach innen stellen! Danach richtet man das Pferd gerade und Reitet auf das nächste Hütchen zu und umrundet auch dieses. So könnte man in einer Endlosschleife weitermachen.
Man kann diese Übung auch im Trab und Galopp machen, dabei müssen die Hütchen aber weiter auseinander.

Antraben:

Ebenso wie beim Anreiten werden die Hände vorgeschoben und das Gewicht nach vorne verlagert. Dann Schnalzt man mehrmals schnell. Dazu kann man eventuell noch mit den Schenkeln treiben.

Leichttraben:

Warum trabt man leicht? Um das zu erklären muss man etwas Ausholen. Der Reiter will von seinem Pferd, dass es das ganze Gewicht auf der Hinterhand trägt. Also will man die Hinterhand des Pferdes entlasten. Aber auf welchem Fuß macht das mehr Sinn? Probiert es doch mal aus. Geht einfach die ganze Zeit im Kreis. (Am besten nicht zu groß.) Welcher Fuß ist mehr belastet? Es müsste der Innere sein. Also steht man beim Leichttraben auf, wenn der innere Hinterfuß vorgeht. Wie macht man das? Man kann ja nicht die ganze Zeit nach Hinten schauen! Der Trab ist ein Zweitakt. Das heißt, wenn links Vorne vor geht, geht gleichzeitig auch rechts Hinten vor. Also: Wenn das äußere Vorderbein vorgeht kommt das hintere Innenbein ebenfalls vor. Und das wollen wir ja entlasten. Also stehen wir immer dann auf!
Manch einer denkt: Hm, im Westernreiten kann man doch auch einfach aussitzen! Im Prinzip ja. Aber manchmal ist es auch nützlich Leichtzutraben. Gerade Ponys (und vor allem Haflinger ;D ) haben häufig einen extrem unbequemen Trab. Das hat zwar den Vorteil, dass wer auf einem Haflinger aussitzen lernt, auf jedem Pferd aussitzen kann. Aber oft ist es einfach unpraktisch! Also bringen wir dem Pferd bei: Wenn ich aussitze gehst du im Jog und wenn ich Leichttrabe darfst du schneller gehen.

Angaloppieren:

Das äußere Bein wird mach hinten gelegt. Das Gewicht wird nach vorne verlagert, die Hände werden vorgeschoben. Dazu kommt ein lang gezogenes “Küsschen“.
Achtung! Gerade bei jungen Pferden kommt es häufig vor, dass sie auf dem falschen Fuß (also im Außengalopp) gehen oder sogar im Kreuzgalopp. Man kann versuchen das Pferd nach innen zu stellen. Nach der Kurzen Seite der Bahn ist das Pferd durch die Kurve am stärksten nach innen gestellt. Jetzt einfach angaloppieren. Wenn das nicht Hilft kann man auch eine Stange auf den Boden legen. Manche Pferde springen beim drübergaloppieren um. Bei manchen Pferden hilft auch ein Klaps mit dem Zügelende auf den Hintern.

Zirkel:

Ein Zirkel wird bei X begonnen. Das Pferd wird nach innen gestellt. Das heißt: inneres Bein ans Pferd, äußerer Zügel nach außen, mit dem inneren die Richtung angeben. Den Zirkel stellt man sich am besten als einen Kuchen vor. Man reitet von X aus in einem Viertel Kreis auf die Bande zu und geht dann auf den Hufschlag. Nach zwei Pferdelängen verlässt man den Hufschlag wieder. Kurz vor der Mitte der kurzen Seite lenkt man das Pferd wieder für zwei längen auf den Hufschlag und so weiter. Wenn man wieder bei X ist, ist der Zirkel vollständig.
Man kann auch kleinere Zirkel reiten. Aber der Ausgangspunkt bleibt immer X!

Zirkel vergrößern:

Wenn man den Zirkel vergrößern möchte, weil das Pferd nach innen zieht oder weil man erst einen kleineren, langsamen Zirkel geritten ist und jetzt einen größeren schnellen machen will, nimmt man den Innenschenkel stärker ans Pferd und gibt Impulse. Der Innenzügel bleibt aufgenommen, der Außenzügel wird weit nach außen geführt, damit das Pferd in diese Richtung ausweichen kann. Außerdem wird das Gewicht nach außen verlagert.
Manche Pferde nutzen die Gelegenheit um nach außen auszubrechen. Wenn das passiert nimmt man den Innenzügel stärker an und zieht den Ellbogen nach oben. Das äußere Bein wird angelegt.

Zirkel wechseln:

Wenn das Pferd gut auf dem Zirkel geht kann man das Zirkel wechseln üben. Man reitet mindestens einen Zirkel wie oben beschrieben. Aber kurz vor X wird das Pferd gerade gerichtet. Man reitet gerade durch X durch. Wenn man gerade einen Zirkel linksherum geritten ist, stellt man das Pferd nach rechts und reitet jetzt den Zirkel rechtsherum.

Olympische Ringe

Man braucht fünf Hütchen, eine Reihe mit drei und eine mit zwei. Der Anfang ist ganz außen in der Dreierreihe. Man reitet zwei Zirkel um dieses Hütchen, richtet sein Pferd gerade, reitet auf das nächste Hütchen in der Zweierreihe zu und Umrundet dieses ebenfalls zwei Mal in der anderen Richtung wie das erste Hütchen. Dann geht’s wieder in die Dreierreihe usw.… Diese Übung sollte in allen Gangarten klappen! Das Pferd sollte den Kopf nach innen haben, wenn möglich sogar versammelt.

Einfacher Galoppwechsel:

Man galoppiert auf dem Zirkel und wechselt den Zirkel. Aber anstatt einfach durch X durchzugaloppieren, pariert man das Pferd kurz vor X zum Schritt oder Trab durch und galoppiert kurz nach X wieder auf dem richtigen Fuß an.

Vorhandwendung:

Bei einer Vorhandwendung soll die Vorhand des Pferdes stehen bleiben und die Hinterhand im Kreis darum gehen. Um das zu erreichen legt man den je nachdem linken/rechten Fuß weit nach hinten. Dann nimmt man die Zügel auf,  je nach dem ob das Pferd nach vorne weg läuft werden die Zügel mehr oder weniger stark aufgenommen. Nun müssten sich die Hinterbeine des Pferdes nach Rechts um die Vorhand bewegen und sich dabei überkreuzen. 

Hinterhandwendung:

Die Hinterhandwendung spielt eine wichtige Rolle beim Westernreiten, da aus ihr einmal ein Spin werden soll. Nehmen wir mal an, die Vorhand des Pferdes soll sich linksherum um die Hinterhand drehen. Der linke Fuß wird vom Pferdekörper weggenommen damit das Pferd Platz hat in diese Richtung zu weichen. Der linke Zügel wird nach außen geführt, der rechte leicht angenommen damit das Pferd nicht vorgehen kann. Mit dem rechten Bein wird kurz vor oder auf dem Sattelgurt getrieben. Wenn es nötig ist kann man auch Impulse geben. Bei Jungen Pferden ist es am besten, wenn man das ganze aus dem Schritt reitet, weil junge Pferde ihre Beine noch nicht so gut koordinieren können.

Vorübungen zum Spin:

Es ist nicht immer einfach, Tempo in den Spin zu bekommen. Hier wollen wir zwei Möglichkeiten erklären, die dabei helfen können.
1)     Man reitet eine normale Hinterhandwendung. Bei jedem Schritt schnalzt man einmal. Das sollte man einige Zeit so machen. Es hilft nichts, am selben Tag zu Schritt 2 Überzugehen. Das Pferd muss erstmal lernen: Bei jedem Schnalzer mache ich einen Schritt. Und das benötigt Zeit. Wenn das Pferd das verstanden hat, fängt man erstmal so an wie immer. Bei jedem Schritt ein Schnalzer. Nun kann man etwas schneller Schnalzen und mit dem Fuß fester treiben. Das Pferd sollte schneller werden.
2)     Eine zweite Möglichkeit ist es, eine Volte zu reiten. Die Volte muss immer kleiner werden bis sie schließlich zu einer Hinterhandwendung wird. Wenn der Übergang gut klappt, versucht man das ganze im Trab. Das Pferd kann den Schwung aus der Volte mitnehmen.

Biegungsübung:

Man reitet auf dem ersten Hufschlag und macht eine Vorhandwendung um 180° (bei einem jungen Pferd reicht es, die VHW nur anzudeuten), dann macht man eine Hinterhandwendung um ebenfalls 180°.

Stopp:

Für ein Westernpferd ist es wichtig, aus allen Gangarten schnell anhalten zu können. Aber ein Sliding Stop ist eine ganz andere Sache! Für einen Sliding Stop muss das Pferd hinten beschlagen sein. Wer das lernen will, sucht sich am besten einen guten Trainer.
Aber den normalen Stop können wir hier erklären. Man legt zwei parallele Stangen ans Ende der langen Bahn auf den Hufschlag. Diese Stangen sollen dem Reiter, aber auch dem Pferd als Begrenzung helfen. Man fängt am besten im Trab an. Man trabt auf dem Zirkel wo keine Stangen liegen. Wenn man das Pferd gut versammelt hat, reitet man auf den Hufschlag und geradeaus auf die Stangen zu. Das Pferd soll an Tempo zulegen, damit es in eine Bergaufbewegung kommt und leichter stoppen kann. Man reitet zwischen die Stangen und sobald man bei den Stangen ist, sagt man “Woah“. Es ist wichtig, dass das Pferd nicht zur Seite ausbrechen kann. Erst ganz kurz vor der Bande gibt man die Hilfen zum anhalten. Wenn das Pferd steht lässt man es gleich ein paar Schritte Rückwärtsgehen. Dann darf es sich ausruhen. Nach einer kurzen Pause wendet man das Pferd mit einer Hinterhandwendung und reitet wieder zurück auf den Zirkel auf dem gleichen Weg wie man in die Stangengasse geritten ist. Das Pferd darf nicht über die Stangen treten!
Wenn die ganze Sache geklappt hat, darf man es im Galopp versuchen. Der nächste Schritt wäre es dann, die Stangengasse immer weiter vom Hufschlag weg zu legen, bis man irgendwann in der Mitte der kurzen Bahn ist. Als letztes kommt die Stangengasse dann weg.

Roll Back:

Der Roll Back ist besonders für Cutting Pferde wichtig, wenn es darum geht, einer Kuh, wenn sie plötzlich die Richtung ändert, den Weg abzuschneiden. Aber auch zur Reining gehört der Roll Back dazu.
Man reitet im Galopp auf dem Hufschlag. An der kurzen Seite biegt man dann aber auf den zweiten oder dritten Hufschlag ab und legt an Tempo zu. Beim Endmarker hält man das Pferd an und lässt es dann zwei Schritte rückwärts gehen. Dann macht man eine 180° Hinterhandwendung nach außen, also mit dem Kopf Richtung Bande. Die Hände müssen sofort danach nach vorne gehen und die Hilfen zum Galopp gegeben werden.
Wichtig: Anfangs alles sehr langsam machen und keinen Stress! Es geht am Anfang nicht darum, möglichst schnell zu machen, sondern um die Perfektion! Die Geschwindigkeit kommt im laufe der Zeit.

Stop and Go:

Diese Übung empfiehlt sich nur bei gelassenen und ausgeglichenen Pferden. Aufgeregte Pferde werden dadurch nur noch mehr aufgeheizt.
Man lässt das Pferd ein paar Schritte gehen und hält es dann an. Das wiederholt man ein paar Mal. Manchmal mit zwei Schritten manchmal mit zehn. Immer variieren. Später kann man das auch im Trab und Galopp machen.

Own Choice:

Das kann man mit Pferden machen, die gut auf die Hilfen reagieren. Das Ziel der Übung ist es, dass das Pferd lernt, lange ruhig zu stehen.
Man lässt das Pferd schnell galoppieren. Wenn es stehen bleiben will, darf es das! Aber sobald es weitergeht, treibt man es wieder in einen schnellen Galopp. Das wird ein paar Mal wiederholt. Irgendwann wird das Pferd keine Lust mehr haben herumzurennen und brav stehen bleiben.

Schlurfen:

Manche Pferde schlurfen hinten. Das kann anatomisch bedingt sein. Dies ist oft bei Vollblütern der Fall. Um dem entgegenzuwirken kann einfache Stangenarbeit helfen. Man fängt am besten mit zwei Stangen am Boden und im Schritt an. Wenn das Pferd im Schritt und Trab absolut sicher ist, kann man das ganze im Galopp üben. Auch im Galopp ist es wichtig dass es erst absolut sicher über eine Stange läuft und dann erst kann man an eine zweite Stange dazu legen. Die Anzahl der Stangen und deren Höhe sollte Variieren. Der Abstand zwischen denn Stangen ist sehr wichtig! Im Schritt sollte der Abstand zwischen zwei Stangen 50 cm sein, im Trab 1 m und im Galopp 2 Meter.